38 km (304/2.839) 10:30 h
Noch 403 km nach Santiago
Ich rede schon seit ein paar Tagen von der Meseta. Das ist eine ca. 200.000 km2 große Hochebene (ca. 800 m) in Kastillien, größtenteils total eben, wenig Bewuchs und für die Jakobspilger einerseits eine totale Herausforderung, andererseits ein absolut tolles Erlebnis.
Heute war – lt. Reiseführer – die Meseta PUR angesagt, ca. 18 km von Carrion de los Condes nach Calzadilla de la Cueza.
Als ich nach 20 km in Carrion de los Condes ankam, war ich noch guten Mutes und voll motiviert, mit meinem Pilgerkollegen weiter zu gehen.

Bin dann wirklich losgegangen, die ersten 4 km auf Asphalt, dann begann die „Schotterpiste“ und das war wirklich ein Erlebnis.
Es war Nachmittag, wie üblich bist du da allein und du gehst eine Stunde durch so eine Landschaft:

Endlos, rechts gelbe Felder, links grüne Felder, 2 Wirtschaftsgebäude, 1 Straße.
Dann nach ca. 1 1/2 Stunden gehen hast du folgendes Bild:

Wieder nur Horizont!
Es ist wirklich anstrengend, die Sonne heizt herunter, du musst genug zum Trinken mithaben, es gibt auf den ganzen 18 km keinen wirklichen Schatten geschweige denn eine Bar!!
Ist aber wirklich ein mystisches, spirituelles Erlebnis der Sonderklasse und ich war wirklich froh, den Weg alleine gehen zu können.
Habe nämlich einige private Themen, die am Vormittag hochgekommen sind, so richtig in der Meseta liegen lassen können und zum Schluss einfach die Natur und den Weg genossen.
Jetzt gehe ich mit einer sehr sympathischen Französin – die sehr gut Englisch und Deutsch spricht – noch ein Pilgermenü essen und lasse dann den Tag in der Pilgerherberge ausklingen.
Da gibt es nämlich – noch nie zuvor gesehen – einen Getränkeautomaten mit BIER!!!