30 km (102/2.635), 7:30 h

Ich habe heute meinen Traumberuf gefunden.

Werde mir die Haare und den Bart wachsen lassen, eine Hütte am Camino mieten, Pilgerpässe stempeln, mich fotografieren lassen und allen Leuten sagen, dass es noch 4 km in die nächste Stadt sind.
Daneben habe ich noch Bananen, Äpfel und diverse Pilgerutensilien und verlange nur eine freie Spende.

Der Mann, der das macht, heißt Marcelino und ist eine lokale Berühmtheit auf dem Camino. Ich finde ihn genial! 😀

Bei mir hat sich schon ein gewisser Rhythmus eingependelt. Am Vormittag grüße ich alle Pilger und es ergeben sich teilweise wirklich nette Begegnungen. Heute z.B. mit zwei Deutschen, einem Norweger, einer Australierin und einem Finnen.

Zu Mittag gibt es meine obligatorische Ruhepause

Und am Nachmittag gehört mir der Camino fast allein.

Um 15:30 bin ich in Najera angekommen und wollte eigentlich noch 6 km weiter gehen. Aber Marco aus Lappland hat mich auf ein Abschiedsbier eingeladen, dann kam Brian aus Ohio, Markus aus Deutschland, Adela aus Tschechien, Bela aus Georgien, ….

Da alle Herbergen schon belegt waren,, hat David aus Kanada uns dann um drei Euro einen Schlafplatz auf Matratzen in einer Turnhalle besorgt! War genial!!

Momentan schüttet es gerade so richtig, wir hoffen, dass es um 7 besser wird.

Es geht mir also wirklich gut, ich bin angekommen und ich habe schon drei Tage einen Stock und ihn noch nie vergessen!

Alle, die mit mir schon gepilgert sind, wissen, was das für eine Leistung ist!