Von Siebenbrunn bis Santiago Teil I (2007-2016)

Von Siebenbrunn bis Santiago
(Ein ziemlich langer) TEIL  I  –  2007  bis 2016

 

 

2007 – Siebenbrunn – Neuhaus (8 Tage, 227 km)

Nach einem hochmotivierten Start hat mir der Weg schon am ersten Tag gezeigt, wer der Herr ist.
Ich habe mich selber total überschätzt, war auch schlecht ausgerüstet und hatte bereits am ersten Tag Blasen, die sich dann im Laufe der Zeit auch etwas entzündeten.
So musste ich nach 8 Tagen und nachdem ich entlang der Mur und der Drau die Steiermark und Slowenien begangen war, frühzeitig abbrechen.
Es war trotzdem ein schöner Weg, zwei Tage hat mich Elfi begleitet, ich konnte auch erstmalig etwas von der Faszination Jakobsweg erfahren.

 

 

2008 – Neuhaus – Toblach   (9 Tage, 296 km)

Gesamt:  17 Tage, 523 km

Der Turnerhof in Lavamünd war mein Startpunkt im zweiten Jahr, wobei die Anreise noch mit dem eigenen Auto erfolgt ist.
Von Kärnten sind mir vor allem der viele Regen, ein sensationelles altes Landgasthaus in St. Jakob ob Fernbach und weite, einsame Wege in Erinnerung geblieben.
Auch lag mein Cousin Peter damals wegen eines Gehirntumors im Sterben und er hat mich in meinen Gedanken auf diesem Weg begleitet. Als ich in Innichen meine Frau angerufen und gesagt habe, dass ich für heuer aufgehöre, hat sie mir mitgeteilt, dass er in der gleichen Nacht verstorben ist.

 

 

2009 – Toblach – Rankweil   (11 Tage, 335 km)

Gesamt:  28 Tage, 858 km

Über Südtirol bin ich nach Innsbruck auf den nördlichen Jakobsweg gestoßen und dann bis Vorarlberg (Rankweil) gepilgert. Ich habe die ersten Pilger getroffen, mit denen ich auch einige Stunden gegangen bin, das erste Mal in einem Kloster (Stams) übernachtet und am Ende der Etappe ist es mir so gut gegangen, das ich bis Santiago weiter gehen hätte können.

 

 

2010 – Rankweil – Schwarzenburg (CH)  (10 Tage, 293 km)

Gesamt:  38 Tage, 1.151 km

Schweiz war ein Erlebnis und ein (finanzielles ?!) Abenteuer. In Erinnerung geblieben sind mir Enrique (an pensionierter Bankangestellter aus Spanien, der auch jetzt noch jedes Jahr mindestens ein Monat lang auf dem Jakobsweg pilgert), schöne Landschaften und das Kloster in Einsiedeln, in dem ein Spanier, ein Australier, ein Brite und ein verrückter Österreicher bei einer guten Klostersuppe auf Englisch über das Leben diskutierten.
Ach ja, und es war längere Zeit so nebelig, sodass ich drei Tage um die Jungfrau geschlichen bin, ohne sie ein einziges Mal zu sehen!!

 

 

2011 – Schwarzenburg (CH) – Le Grand-Lemps (F)   (12 Tage, 361 km)

Gesamt:  50 Tage, 1.512 km

Da kam mir erstmals (ab der französischen Schweiz) alles „spanisch“ vor. Ich bin auch erstmals einige Tage in einer Gruppe gepilgert, wobei ich sogar – in der Pilgerherberge von Freiburg! – einen Pilger aus einem Nachbarort getroffen habe.
Und ich habe erstmals die wunderschöne, teilweise unberührte Natur Frankreichs sowie die Gastfreundschaft und das gute Essen der Franzosen genießen dürfen.

 

 

2012 – Pilgerreise mit der Pfarre Hartberg in Südtirol (Innichen – Sterzing) und der Schweiz (Rankweil – Maria Einsiedeln)

 

In diesem Jahr habe ich mit meinem eigenen Weg pausiert und gemeinsam mit meinem Freund und damaligen Kaplan von Hartberg, Andreas Monschein, eine Pilgergruppe durch Südtirol und die Schweiz bis nach Maria Einsiedeln geführt.
War ein wunderschöne Reise, eine tolle Gruppe und für alle ein großartiges Erlebnis. (Beim Gedanken an das spontane ‚Großer Gott wir loben dich‘ in der Basilika von Maria Einsiedeln bekomme ich jetzt noch eine Gänsehaut).

 

 

2013 – Le Grand-Lemps (F) – Le-Puy-en-Velay (F)   (8 Tage, 193 km)

Gesamt:  58 Tage, 1.705 km

Mein vielleicht schönster Weg. Gemeinsam mit meiner Frau durch Frankreich bis nach Le-Puy-en-Velay, dem Endpunkt der Via Gebennensis (und Startort der Via Podiensis!).
Wir haben in Privatquartieren übernachtet und dabei Land und Leute noch besser kennengelernt, Volker und Dietmar aus Deutschland getroffen, mit denen wir jetzt noch Kontakt haben, und vor allem eine sehr intensive Zeit als Paar erlebt.

 

 

2014 – Le-Puy-en-Velay (F) – Moissac (F)   (13 Tage, 402 km)

Gesamt:  71 Tage, 2.107 km

Landschaftlich war das Jahr 2015 bzw. die Via Podiensis von Le-Puy-en-Velay bis Moissac das absolute Highlight.
Wunderschöne Städte, alte Dörfer, eine sensationelle, abwechslungsreiche Landschaft und eine Pilgerkultur auf einem Weg, der seit über 1000 Jahren begangen wird.
Bin seitdem Frankreich-Fan, unglaublich, wie vielfältig und faszinierend dieses Land ist.

 

 

2015 – Pilgerreise mit der Pfarre Hartberg in Frankreich (Via Podiensies – von Le-Puy-en-Velay bis Moissac)

 

Dieses Jahr bin ich die gleiche Strecke wie im Vorjahr gepilgert.
Nur nicht alleine, sondern mit meiner zweiten Pilgerreise, wieder gemeinsam mit Andreas Monschein. Diesmal war aber schon Kaplan in Bruck war und wir daher in einer größeren Gruppe  unterwegs.
Sieben Tage auf den schönsten Strecken, am Abend immer tolle Hotels, intensive Gespräche, aber auch viel Spaß unterwegs, uns ist es wirklich gegangen wie Gott in Frankreich!

 

 

2016 – Moissac (F) – Puenta la Reina (ESP)   (15 Tage, 426 km)

Gesamt:  86 Tage, 2.533 km

Nach zwei sehr arbeitsintensiven Jahren konnte ich erst im Oktober meinen persönlichen Jakobsweg weitergehen. Ich habe Frankreich beendet und bin Saint-Jean-Pied-de-Port auf den bekanntesten Jakobsweg, den Camino Francais gestoßen. Anfängliche Probleme mit den Füßen und dem Rucksack, ein wunderschöner Tag bei der Pyrenäen-Überquerung, und viele Bekanntschaften (Emma, Christian, Claudia,..) sind mir in Erinnerung geblieben.

Und natürlich Markus aus der Schweiz, mit dem ich mich so gut verstanden habe, dass wir nicht nur sechs Tage gemeinsam gegangen sind, sondern ich von ihm auch viel Neues über das Pilgern und den Umgang mit meinem Körper erfahren durfte.

 

 

Zum Abschluss gibt es hier die gesamten Tagesetappen aufgelistet:

Mein Weg gesamt (PDF)

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